Wintersonnenwende - Snow Queen
Wintersonnenwende – Winter Solstitium – Winter Solstice
20. Dezember 2014
Wie sieht eine Hexe aus?
10. Februar 2016
Alle anzeigen

Wie Peisistratos das Volk entwaffnete und seine Tyrannis errichtete

Peisistratos lebte von 607 – 528 v. Chr. In Griechenland und gelangte 560 v. Chr. durch einen Staatsstreich an die Macht.

Aristoteles berichtet in seinem Werk „Der Staat der Athener“ wie folgt:

„Das Volk entwaffnete er auf folgende Weise: Er hielt eine Waffenparade im Theseion ab und begann anschliessend eine Volksversammlung durchzuführen.

Kurze Zeit sprach er; als aber die Anwesenden sagten, sie könnten ich nicht verstehen, wies er sie an, zum Eingangstor der Akropolis hinaufzusteigen, damit er besser gehört werden könne. Während er durch eine Rede Zeit gewann, räumten, damit beauftragte Männer die Waffen weg und schlossen sie in den nahegelegenen zum Theseion gehörigen Räumlichkeiten ein; dann gingen sie zu Peisistratos und verständigten ihn durch Zeichen. Nachdem dieser seine Rede zu Ende geführt hatte, teile er mit, was mit den Waffen geschehen sei, und sagte, sie sollten weder Erstaunen zeigen noch den Mut verlieren, sondern weggehen und sich um ihre Privatangelegenheiten kümmern; alle Staatsangelegenheiten werde er selberbesorgen.“

(Aristoteles: Der Staat der Athener (Reclams UB 3010), Stuttgart 1993, übersetzt von Martin Dreher)

Die so von Peisistratos begonnene und von seinen Söhnen weitergeführte Tyrannis dauerte 49 Jahre und konnte erst unter grossen Opfern und mit Hilfe aus Sparta beendet werden.

1513 stellt auch Machiavelli wieder fest:

„Auch wird eine Republik, die sich mit eigenen Waffen verteidigt, weit schwerer von einem ihrer Bürger unterjocht als eine, die sich mit fremden Söldnern verteidigt. Rom und Sparta sind viele Jahrhunderte lang bewaffnet und frei gewesen. Die Schweizer sind sehr kriegerisch und frei.“

(Machiavelli: Der Fürst, Insel Taschenbuch 1207, Insel Verlag Frankfurt am Main 1990)

Heute gibt es in der Schweiz wieder Kreise, die fordern, die Bürger sollten ihre Waffen ins Zeughaus bringen. Es wäre gut, sich in diesem Zusammenhang wieder an Peisistratos im antiken Griechenland zu erinnern und uns die Beobachtungen von Machiavelli zu Herzen zu nehmen. Oder wollen wir jenen Recht geben, die behaupten, die Menschen würden aus der Geschichte nichts lernen?

Creanna
Creanna
Ich - Creanna, praktizierende Hexe - habe mir eine Aufgabe gestellt zum Nutzen der Welt und zum Wohlgefallen der edlen Herzen. Jener Herzen, zu denen ich mich hingezogen fühle und jener Welt, in die mein Herz blickt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert